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Afrika-Festival: Trommeln ja, gegen institutionellen Rassismus
04.01.2012 22:56 (9517 x gelesen)

Veröffentlicht am von Red. der braune mob

In einer Pressemeldung mit dem Titel Wenn beim Afrika-Festival in Frankfurt/Main über Oury Jalloh gesprochen wird, ist Schluß mit lustig veröffentlichte die senegalesische Vereinigung Frankfurt am Main Ende November ihre Ansicht, warum die Stadt Frankfurt den bisherigen Veranstaltungsort des dort jährlich stattfindenden Afrika Festivals gekündigt hat.

In der Zwischenzeit erfolgte eine neue Pressemitteilung, die wir hier spiegeln wollen.

Die Stimme gegen „Rassismus und rechte Gewalt“ erheben – aber bitte nicht zu laut: Stadt Frankfurt droht dem Afrikanischen Kulturfest im Solmspark mit dem Aus.



Ausgerichtet von der Senegalesischen Vereinigung im Land Hessen e.V., hat sich das Afrikanische Kulturfest im Frankfurter Solmspark auch letzten August mit über 5.000 Gästen erneut als Publikumsmagnet erwiesen. Nach sechs erfolgreichen und störungsfreien Jahren soll die Veranstaltung dort künftig aber nicht mehr stattfinden. Die offizielle Begründung der Stadt Frankfurt beruft sich auf angebliche Beschwerden der Anwohner. Die Kommunikation dieser Entscheidung gegenüber den Veranstaltern gibt jedoch Anlass zur Vermutung, dass hinter der Ablehnung vielmehr der politische Hintergrund des Festivals steckt.

Frankfurt, 30.11.2011. Es gab auf Seiten der Stadt Frankfurt widersprüchliche Aussagen dazu, warum man das Afrikanische Kulturfest künftig nicht mehr am angestammten Platz im Frankfurter Stadtteil Rödelheim stattfinden lässt. Das Grünflächenamt hat lediglich bekannt gegeben, dass sich Anwohner über Lautstärke und zu viele Besucher beschwert hätten und der Park zu klein wäre. Das Amt sagte gleichzeitig aber auch zu, einen Alternativ-Platz für die Veranstaltung suchen zu wollen. Der tatsächliche Grund ist der Auffassung der Vereinsverantwortlichen nach aber ein anderer. So tätigte ein Referent des Kulturamts vor dem letztjährigen Festival versehentlich die Aussage, der Antrag werde vermutlich nicht genehmigt, weil es bei der Auftaktveranstaltung »Kritik an der Staatsgewalt« gegeben habe. Er wusste allerdings nicht, dass der Verein zu diesem Zeitpunkt die formelle Genehmigung bereits in der Hand hatte.

Eingeladen waren Initiativen, die u. a. ihre Erfahrungen mit Rechter Gewalt und über den Umgang mit staatlichem Gewalteinsatz gegenüber Schwarzen/ People of Colour thematisierten. Mouctar Bah von der Initiative »Oury Jalloh« hatte beispielsweise über den Prozess berichtet, in dem es um den Tod des im Polizeigewahrsam umgekommenen Asylbewerbers Oury Jalloh geht. Er schilderte, wie dieser am 7. Januar 2005, an Händen und Füßen gefesselt, in einer Dessauer Polizeizelle auf einer feuerfesten Matratze verbrannte.Davon ist also offenkundig die Rede, wenn das Frankfurter Kulturamt »Kritik an der Staatsgewalt« moniert. Wie staatliche Organe in rassistische Verhaltensweisen verstrickt sind, ist für in Deutschland lebende Migranten – also auch für Veranstalter und viele Besucher des Afrikanischen Kulturfest – immer ein Thema.

Bei den finanziellen Förderungen der Stadt Frankfurt wird extra darauf hingewiesen das ausschließlich das Kinder bzw Kulturprogramm gefördert wird, nicht aber die Auftaktveranstaltung da diese zu politisch ist.Und im Anschluss wird das Festival auf dem traditionell beliebten Gelände künftig untersagt! Es stellt sich, gerade nach den jüngsten rassistisch motivierten Vorfällen in diesem Land, die Frage: Wo bleiben Meinungsfreiheit und politische Diskussionskultur?

»Wir haben immer schon politisch diskutiert.«

Neben seinem kulturellen Auftrag fungiert das Afrikanische Kulturfest seit jeher als Plattform für politische Diskussion: über afrodeutsche Lebenswelten, Alltagsrassismus, die Geschichte der Sklaverei – um nur einige Themen zu nennen. Die scheidende OB, Petra Roth, hatte stets Vertreter zum Afrikanischen Kulturfest geschickt, um den Einsatz der Veranstalter für Toleranz zwischen den Kulturen in Frankfurt zu unterstützen. Nun entsteht der fatale Eindruck: Die Aktivitäten eines afrikanischen Vereins sind offenbar nur wohlgelitten, wenn sie sich auf Trommeln und Folklore – also Friede, Freude, Eierkuchen – reduzieren. Wird beim Afrikanischen Kulturfest dagegen über Alberto Adriano der in Dessau von drei Neonazis zu Tode geprügelt wurde oder den in Polizeigewahrsam verbrannten Oury Jalloh geredet ist scheinbar Schluss mit lustig – und mit einer offenen Diskussion.

Angesichts der momentan aufkochenden Diskussion um rechte Gewalt, setzt die Stadt Frankfurt mit der Behinderung der Vereinsaktivitäten ein fatales Signal für den Umgang mit Rassismus. Die Drohung, das Fest nicht mehr wie bisher stattfinden zu lassen, legt den Gedanken nahe: Wer eine Plattform für kontroverse Meinungen zur Verfügung stellt, muss in Frankfurt – das sich gern mit dem Image der weltoffenen Metropole schmückt – mit einer kalten Zensur durch die Hintertür rechnen.

Das Afrikanische Kulturfest wird auf jeden Fall weiter stattfinden und wir werden weiterhin auf Themen aufmerksam machen, die „UNS ALLE“ angehen. Die Vorbereitungen für das Festival 2012 sind bereits in Arbeit. Wir hoffen, das die Stadt Frankfurt uns einen angemessenen Platz zuteilen wird!!

Kontakt: senegal.verein.imlandhessen@­hotmail.de

Senegalesische Vereinigung im Lande Hessen e.V


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